BSE (Bovine Spongiforme Encephalopathie), Rinderwahn
Zusammenfassung
- Definition - Historisches,
Aktuelles und kleine Statistik - Übertragungswege
- Krankheitsverlauf
- Erreger - Inkubationszeit
- Diagnose - BSE-Test
- Therapie - Infektionsrisiko
in Deutschland
Zusammenfassung
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BSE in der Medulla einer Kuh:
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Das Hirn ist schwammartig
zerlöchert.
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BSE ist eine bei Rindern auftretende
Infektionskrankheit, die erstmals im Jahr 1984 beobachtet
wurde und von im Jahr 1987 neuentdeckten
Krankheitserregern, den Prionen, verursacht wird. Schon
seit dem 18. Jahrhundert war eine ähnliche Erkrankung bei
Schafen, die Traberkrankheit oder engl. Scrapie, bekannt.
Die Übertragung dürfte lange Zeit durch die Verfütterung
von Tiermehl erfolgt sein. Auch die Übertragung durch
Milchersatzprodukte, die an Kälber verfüttert wurden,
ist sehr wahrscheinlich. Die Tiermehlfütterung wurde aus
diesem Grund in den letzten Jahren sukzessive verboten. In
Deutschland wurde im Februar 2001 ein weitreichendes
BSE-Maßnahmen-Gesetz beschlossen. Die Rinder erkranken in
der Regel im Alter von 4-5 Jahren an BSE und sterben
innerhalb weniger Monate. Die Inkubationszeit dürfte
mehrere Jahre betragen und die Diagnose erfolgt durch den
BSE-Test, der jedoch bis jetzt nur am toten Tier möglich
ist. Dieser Test muss bei allen seit dem 31.1.2001 in
Deutschland geschlachteten Rindern mit einem Alter über
24 Monate durchgeführt werden. Ein Bluttest ist in
Entwicklung. Die Übertragung auf den Menschen, die zur neuen
Variante der Creutzfeldt-Jakob-Erkrankung führt,
erfolgt durch Rinderprodukte, in erster Linie
lymphatisches Gewebe und Nervengewebe sowie nicht sicher
knochenfreies Seperatorenfleisch und innere Organe. Das
Risiko einer Infektion ist für den Menschen seit Ende
2000 als sehr gering einzuschätzen. Während in Großbritannien
bis Mitte Oktober 2001 insgesamt 180 900 Rinder an BSE
erkrankt sind, zählte man in Deutschland nur 113 Fälle.
Im März 2002 waren es 161 Fälle und im August 200.
Definition
BSE ist eine Erkrankung, die an sich nur bei Rindern
auftritt. Da sie aber vom Rind auf den Menschen übertragbar
ist, und dort zu einer der Creutzfeldt-Jakob-
Erkrankung ähnlichen Erkrankung, der n.v.
Creutzfeldt-Jakob-Erkrankung (n.v.=new variant) führt,
wird sie an dieser Stelle ausführlich dargestellt.
Historisches, Aktuelles und kleine Statistik
18.Jhdt
Bei Schafen ist seit dem 18. Jahrhundert die
Traberkrankheit (engl. Scrapie
) bekannt. Sie hat bei den Schafen die gleiche Symptome
wie BSE bei den Rindern. Durch Verfütterung von ungenügend
erhitztem Tiermehl von erkrankten oder an Scrapie
vertorbenen Schafen an Rinder konnte der Erreger
wahrscheinlich die Artengrenze zu den Rindern überwinden.
1978
In diesem Jahr wurde auf Druck der Tierfutterhersteller
die bis dahin verpflichtende präzise Kennzeichnung bzw.
Inhaltsangabe von Tierfutter durch die EU erheblich
aufgeweicht. Ab diesem Zeitpunkt mussten nur noch ganz
allgemein Kategorien für die Inhalte angegeben werden,
sodass die Bauern nicht mehr darüber informiert waren,
was genau sich im Tierfutter befindet. Auch sehr gemäßigte
Fachleute sprachen und sprechen davon, dass diese Maßnahme
schlicht ein Etikettenschwindel war und ist.
1984/1985
Ende des Jahres 1984 wurde diese Erkrankung das erste
Mal von einem Tierarzt in West Sussex in England bei einer
Kuh beobachtet. Das Tier verstarb am 11. Februar 1985. Im
späteren Verlauf wurden weitere Tiere mit diesen
Symptomen registriert. Die betroffenen Tiere zeigten sich
ungewöhnlich aggressiv und litten unter schweren Störungen
ihrer Körperkoordinationen. Sie konnten ihre Gliedmaßen
nicht mehr kontrollieren, stürzten ständig und
verstarben nach kurzer Zeit. Als zahlreiche weitere Tieren
an der gleichen neuen Krankheit verstarben, wurden die
Kadaver im Central Laboratory in Weybridge nahe London
untersucht. Im Gehirn der Tiere zeigte sich ein
massenhafter Untergang von Nervenzellen. Diese "Löcher"
im Hirngewebe erinnern unter dem Mikroskop an einen
Schwamm. Deshalb wurde der Rinderkrankheit der Name Bovine
Spongiforme Encephalopathie (BSE) gegeben. In den Medien
wurde die neue Krankheit verkürzt als Rinderwahn
bezeichnet.
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1987 - Entdeckung des Erregers
Auf der Suche nach dem Erreger wurde eine besondere
Form von Eiweißen entdeckt, die sogenannten Prionen. Es
handelt sich dabei im Prinzip um körpereigene Eiweiße,
die jedoch erhebliche strukturelle Veränderungen
aufweisen. Es stellte sich heraus, dass Prionen auch bei
anderen seltenen Krankheiten bei Tieren und Menschen eine
Rolle spielen. Dazu gehören die Traberkrankheit bei
Schafen und die Bovine Spongiforme Encephalopathie (BSE)
beim Rind. Beim Menschen wurden bei der
Creutzfeldt-Jakob-Krankheit, die über Rinder übertragene
nvCreutzfeld-Jakob-Krankheit, Kuru, dem Gerstmann-Sträussler-Syndrom
und der Fatal Familial Insomnia (FFI) Prionen gefunden. Da
diese veränderten Eiweiße (Prionen) all diesen
Erkrankungen zu Grunde liegen, fasst man sie neuerdings
unter dem Begriff Prionenkrankheiten zusammen. Der
Neurologe Stanley
Prusiner erhielt 1997 für die Aufstellung einer
Theorie über die Natur der Prionenkrankheiten den
Nobelpreis für Medizin.
Erste Hinweise verdichten sich, dass Tiermehl die
Prionen übertragen könnte
1988
Die britische Regierung verbietet die Fütterung von
Tiermehl an Wiederkäuer, der Export bleibt aber erlaubt.
1990
Die EU führt eine Meldepflicht für BSE Fälle ein.
Aus einzelnen Fällen entwickelte sich schnell eine
Epidemie. Bis 1996 verendeten innerhalb eines Jahres
alleine in Großbritannien 170.000 Rinder. Doch auch außerhalb
Europas traten, bedingt durch den weitreichenden
Tierhandel, Erkrankungsfälle auf.
Juni 1994
Die EU erlässt ein Verbot zur Verfütterung von
Tiermehl an Wiederkäuer, also Rinder und Schafe. Dieses
Verbot wurde von der EU-Kommission unter dem Aktenzeichen
94/381/EG am 27. Juni 1994 erlassen. In der Bundesrepublik
Deutschland wurde die Verfütterung bereits am 18. März
1994 mit einer Änderung der Viehverkehrsverordnung
verboten. Die Verfütterung an andere Tiere blieb aber
weiterhin erlaubt.
1995
Der erste Patient stirbt an nvCJD, der neuen Variante
der Creutzfeldt-Jakob-Krankheit, die vermutlich durch den
Konsum von Rinderprodukten auf den Menschen übertragen
wird.
1996
Am 20. März 1996 erklärte der britische
Gesundheitsminister Dorrell, es gebe eine neuartige Form
einer sonst seltenen Hirnerkrankung. Angesichts der Ähnlichkeit
der Symptome zwischen der bei Menschen auftretenden
Creutzfeldt-Jakob-Krankheit und BSE müsse von einer Übertragung
des unbekannten Erregers zwischen Rind und Mensch
ausgegangen werden. Die EU verhängte ein Verbot für den
Export britischer Rinder.
Tiermehl musste von nun an mit einer Temperatur von 133°C
unter einem Druck von 3 bar 20 Minuten lang sterilisiert
werden.
Die Übertragung des Erregers von Kühen auf den
Menschen wird aus folgenden Gründen angenommen:
 | Anders als bei der "normalen CJD" tritt
diese Krankheit auch bei jungen Menschen auf.
 | Bei dieser Erkrankungsform treten zuerst psychische
Veränderungen auf.
 | Die Form der veränderten Prionen ähnelt der der
BSE-Prionen. |
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Die britische Regierung reagierte erst sehr spät und
veranlasste die Notschlachtung und Verbrennung von Herden
mit erkrankten Tieren. Von 1996 bis 1999 bestand in der EU
ein Exportverbot für britische Rinder, Rindfleisch und
Tiermehl. Im eigenen Land wurde der Verkauf von
Rindfleisch mit Knochen sowie von Nervengewebe haltigen
Produkten aus Rindern verboten, nachdem bekannt wurde,
dass dieses Material besonders infektiös ist.
2000
Bis November des Jahres 2000 verstarben in England 88
Menschen an der neuen Erkrankung und 5 in Frankreich.
Die EU beschließt im April die Einführung eines
BSE-Schnelltests, der ab Januar 2001 für Risikotiere im
Alter von mehr als 30 Monaten verpflichtend ist. Ab dem 1.
Januar 2001 müssen dann alle mehr als 30 Monate alten
Tiere, die für den menschlichen Verzehr bestimmt sind,
getestet werden.
Seit September 2000 ist außerdem eine neue EU-weite
Kennzeichnungspflicht für Rindfleisch in Kraft, an der
die Verbraucher erkennen können sollen, wo ein Tier
geschlachtet wurde.
Seit Oktober 2000 müssen Hirn, Schädel, Augen und
Milz von Rindern nach der Schlachtung vernichtet werden,
damit diese Gewebe, die potentiell die höchste
Konzentration der Erreger enthalten, nicht in die
Nahrungskette gelangen können.
Am 26. November wird in Deutschland der erste Fall von
BSE bei einem in Deutschland geborenen und aufgewachsenen
Rind diagnostiziert. Die Bundesregierung beschließt
daraufhin, eine Rechtsverordnung zum Verbot der Verfütterung
von Tiermehl zu erlassen. Sie entscheidet sich aber aus
juristischen Gründen dafür, diesen Sachverhalt als
Gesetz zu verabschieden. Dieses Gesetz hatte die kürzeste
Laufzeit in der Geschichte der BRD: Die erste
Gesetzesvorlage lag am 28.11.00 vor, am 30.11.00 wurde das
Gesetz vom Deutschen Bundestag beschlossen, am 1.12.00 gab
der Bundesrat seine Zustimmung und am 2.12.00 trat es in
Kraft.
Es sei erwähnt, dass die Verfütterung von Tiermehl an
Wiederkäuer EU-weit bereits seit 1994 verboten ist. Seit
dem 1.Jan.2001 ist die Verfütterung von Tiermehl an alle
Tiere EU-weit vorerst für ein halbes Jahr untersagt.
Siehe auch näheres unter Tiermehl.
2001
Anfang 2001 wurde die Präsidentin des
Bundesrechnungshofs vom Bundeskanzler bzw. der
Bundesregierung zur BSE-Beauftragten ernannt. Sie soll für
eine Analyse der derzeitigen sehr verschieden gelagerten
Kompetenzen sorgen, sowie Schwachstellen, z. B. bei der
Zusammenarbeit der Bundes-und Länderbehörden und anderer
Institutionen aufzeigen, um zu einer noch effektiveren Bekämpfung
von BSE kommen zu können.
Im Bayerischen Wald in Bayern kommt es in den ersten
Januartagen zu heftigen Protesten tausender Bauern gegen
das Töten ganzer Rinderherden. Die betroffenen Bauern fühlen
sich massiv in ihrer Existenz bedroht. Am 15. Januar gehen
erneut viele Tausend Bauern in Niedersachsen auf die Sraße.
Man schätzt, dass seit Bekanntwerden von BSE insgesamt
ca. 800 000 infizerte Rinder in die menschliche
Nahrungskette gelangt sind.
Mitte Januar 2001 forderte der Rinderwahn auch erste
Opfer in der Politik: die Minster für Gesundheit und
Landwirtschaft traten zurück. Die neue Ministerin für
Verbraucherschutz, Ernährung und Landwirtschaft
versprach, in Übereinstimmung mit dem Bundeskanzler, eine
Neuorientierung in der Landwirtschaftspolitik. Das Land
Bayern richtete Mitte Januar bundesweit das erste
Ministerium eines Bundeslandes für Verbraucherschutz ein.
Am 31. Jan. 2001 trat in Deutschland eine
Rechtsverordnung des Ministerium für Verbraucherschutz,
Ernährung und Landwirtschaft in Kraft. Nach dieser
Verordnung müssen in Deutschland geschlachtete Rinder
bereits ab dem 24. Lebensmonat einem Test unterzogen
werden.
Am 15. Februar 2001 wurde vom Deutschen Bundestag mit
großer Mehrheit ein BSE- Maßnahmen- Gesetz beschlossen.
Nach der Zustimmung des Bundesrats, der Unterschrift des
Bundespräsidenten und der Veröffentlichung im
Bundesgesetzblatt trat das Gesetz am 22. Februar 2001 in
Kraft. Präzise lautet das Gesetz:
"Gesetz zur Änderung futtermittelrechtlicher,
tierkörperbeseitigungsrechtlicher und
tierseuchenrechtlicher Vorschriften im Zusammenhang mit
der BSE-Bekämpfung ."
Dieses Gesetz ermöglicht z.B. den Erlass von
Rechtsverordnungen, so beispielsweise zum Töten von
Rinderherden auch bei nur einem infizierten Tier. Außerdem
können die Tiere jetzt unmittelbar nach ihrer Tötung,
ohne vorher erst zu Tiermehl verarbeitet worden zu sein,
verbrannt werden. Weiterhin kann die Bundesregierung
Schlachthöfe verpflichten, Tiere aus Herden, in denen ein
BSE-Fall aufgetreten ist zu töten. Die Strafen, z.B. bei
einem Verstoß gegen das Verfütterungsverbot von
Tiermehl, betragen bis zu 5 Jahre Freiheitsentzug.
Marktbereinigung
Ende März 2001 war in Deutschland aufgrund eines
EU-Beschlusses damit begonnen worden, die ersten von
insgesamt 400 000 Rindern zu töten. Die Aktion war einige
Monate später abgeschlossen. In der gesamten EU waren es
ca. 1.5 Millionen Rinder, die deswegen getötet wurden.
Diese Rinder wurden aber nicht aus gesundheitlichen Gründen
getötet, sondern nur, um den Rindermarkt zu entlasten.
Dieses Töten aus rein ökonomischen Gründen traf nicht
nur bei Tierschützern auf starke ethische und rechtliche
Bedenken. Es sei darauf hingewiesen, dass es nach §17 des
Tierschutzgesetzes, bei Srafandrohung mit bis zu 3 Jahren
Haft, in Deutschland verboten ist, ein Wirbeltier ohne
vernünftigen Grund zu töten. Ob diese Marktbereinigung
ein im Sinne des Gesetzes vernünftiger Grund war, die
Tiere zu töten, darf zumindest bezweifelt werden.
2002,
Obwohl die Diskussion über BSE und seine
gesundheitlichen Folgen monatelang die Öffentlichkeit
beschäftigt hatte, war im Jahr 2002 diese Thematik
praktisch aus der Öffentlichkeit verschwunden.
Aktuelle Zahlen
Im folgenden sind ein paar statistische Zahlen aus den
3 deutschsprachigen Ländern dargestellt. Zusätzlich sind
die 4 Länder der EU mit der höchsten Anzahl an BSE-Fällen
aufgeführt. Bei der Angabe der folgenden BSE-Fälle ist
natürlich zu berücksichtigen, wieviele Tiere in dem
jeweiligen Land überhaupt getestet wurden.
Logischerweise gibt es ohne Tests auch keine
festgestellten BSE-Fälle.
Die Daten gelten für den 21. August 2002
Deutschland
 | Anzahl der vorhandenen Rinder: 14,5 Mio.
 | Anzahl der bisher an BSE erkrankten Rinder: 200
 | an der neuen CJD erkrankte bzw. verstorbene
Menschen: 0 |
| |
Schweiz
 | Anzahl der vorhandenen Rinder: 1,6 Mio.
 | Anzahl der bisher an BSE erkrankten Rinder: 370
 | an der neuen CJD erkrankte bzw. verstorbene
Menschen: 0 |
| |
Österreich
 | Anzahl der vorhandenen Rinder: 2 Mio
 | Anzahl der bisher an BSE erkrankten Rinder: 2
 | an der neuen CJD erkrankte bzw. verstorbene
Menschen: 0 |
| |
Großbritanien
 | Anzahl der vorhandenen Rinder: 11 Mio.
 | Anzahl der bisher an BSE erkrankten Rinder: 180
900
 | an der neuen CJD erkrankte bzw. verstorbene
Menschen: 107 |
| |
Irland
 | Anzahl der vorhandenen Rinder: 6,7 Mio.
 | Anzahl der bisher an BSE erkrankten Rinder: 625
 | an der neuen CJD erkrankte bzw. verstorbene
Menschen: 1 |
| |
Portugal
 | Anzahl der vorhandenen Rinder: 1,3 Mio.
 | Anzahl der bisher an BSE erkrankten Rinder: 531
 | an der neuen CJD erkrankte bzw. verstorbene
Menschen: 0 |
| |
Frankreich
 | Anzahl der vorhandenen Rinder: 20 Mio.
 | Anzahl der bisher an BSE erkrankten Rinder: 426
 | an der neuen CJD erkrankte bzw. verstorbene
Menschen: 3 |
| |
Fleisch aus Argentinien
Derzeit gilt Rindfleisch aus Argentinien und einer
Reihe anderer Länder als besonders sicher. Dort leben ca.
55 Millionen Rinder. So wird argumentiert, dass die Tiere
in Argentinien nur auf der Pampa grasen und daher so gut
wie kein Infektionsrisiko bestehe. Die deutsche Lufthansa
bietet daher beispielsweise bei ihrer Bordverpflegung nur
noch Rindfleisch aus Argentinien an.
Aber leider gibt es Hinweise darauf, dass die dortigen
Tiere einige Wochen vor ihrer Schlachtung besonders
behandelt werden und dabei auch mit nicht unbedenklichem
Tierfutter gemästet werden.
Kleine Rinderstatistik
Es sei ergänzend darauf hingewiesen, dass es in Afrika
rund 224 Millionen, in Indien rund 219 Millionen, in
Brasilien rund 168 Millionen, in Europa rund 147
Millionen, in China rund 104 Millionen und in den USA rund
98 Millionen Rinder gibt. In Australien leben dagegen nur
26 Millionen Rinder.
Auf der Erde existieren insgesamt rund 1,3 Milliarden
Rinder, bei einer Weltbevölkerung von ca. 6 Milliarden
Menschen.
Übertragungswege
Besonders hohe Erregerkonzentrationen wurden zunächst
im Nervengewebe (Gehirn und Rückenmark) der erkrankten
Tiere entdeckt. Sie lagern sich jedoch auch stark in den
Lymphorganen wie der Milz an. Kälber können sich bei der
Mutter über den Mutterkuchen anstecken (maternale bzw.
vertikale Transmission). Die Infektion wurde ursprünglich
vermutlich über Tierfutter verbreitet. Diesem wurde
Tiermehl beigemischt. Seit 1972 wurde in Großbritannien
die Wärmebehandlung nur noch mit 80° C statt mit 130° C
durchgeführt. Dadurch könnte der besonders hitzebeständige
Erreger von an der Traberkrankheit (Scrapie)
infizierten Schafen auf Rinder übertragen worden sein.
In Deutschland wurde Tiermehl wie folgt behandelt: 133°C
mit einem Druck von 3 bar, 20 Minuten. Der EU
Lenkungsausschuss hält diese Behandlung nicht mehr für
ausreichend sicher und empfiehlt stattdessen die folgende
Behandlung: 140°C, 3,6 bar, 30 Minuten.
Inzwischen wurde nachgewiesen, dass auch andere
Tierarten, wie Mäuse, Affen und Katzen, infiziert werden
können.
Neueste Erkenntnisse halten neben der Übertragungsmöglichkeit
durch Tiermehl auch eine Übertragung durch
Milchersatzprodukte, die den Kälbern anstelle der
Muttermilch verabreicht wird, für möglich. In diesen
Produkten befanden sich u. a. tierische Fette von Rindern.
Wie bekannt, ist diese Einmischung seit Ende letzten
Jahres gesetzlich verboten, Restbestände auch auf den Höfen
wurden erfaßt und eingezogen.
Bei aller Vorsicht sollte man bedenken, dass die
Wahrscheinlichkeit, sich jetzt noch nach den erheblichen
Maßnahmen zum Schutz des Verbrauchers mit BSE zu
infizieren, außerordentlich gering ist. Dennoch sollte
man beim Kauf von Rindfleisch und Rinderprodukten sehr
genau auf die Herkunft des Tieres (Züchter, Schlachthof)
achten. Eine Berliner Firma namens Biopsytec
arbeitet an einem völlig neuen Ohrmarkierungssystem. Es
wird eine spezielle Ohrmarke gesetzt, die gleichzeitig
eine Gewebeprobe nimmt. Aus der Gewebeprobe kann dann ein genetischer
Fingerabdruck ermittelt werden und ggf. mit einem Stück
Fleisch im Supermarkt verglichen werden, das entsprechend
den beiliegenden Papieren zu diesem Tier gehören soll.
Dieses System wird seit 2 Jahren erfolgreich in Luxemburg
angewendet.
Rinderprodukte
Die folgenden Produkte stammen von Rindern:
 | Milch
Alle bisherigen Erkenntnisse deuten darauf hin,
dass Milch und Milchprodukte, wie Käse und Joghurt
ohne Gelatine, als sicher anzusehen sind. Aber
wirkliche Beweise gibt es für diese Annahme nicht.
 | Arzneimittel
Bestimmte Teile von Arzneimitteln, wie z.B. deren
Kapseln, bestehen aus Gelatine. Einige Medikamente,
wie zum Beispiel Insulin, werden zum Teil aus
Rinderorganen gewonnen.
 | Gelatine
Gelatine wird vor allem aus Knochen und anderen
Schlachtabfallprodukten gewonnen. Sie ist
beispielsweise in Joghurt, vielen Fertigsüßspeisen,
Gummibärchen und einigen Medikamenten enthalten.
Diese Produkte können nicht als unbedenklich
angesehen werden. Gelatine in Deutschland wird jedoch
zu ca. 90% aus Schweineknochen gewonnen. Außerdem
sind die meisten Gelatineprodukte, die aus
Rinderknochen bestehen, für den Export in islamische
Länder (Schweinefleischverbot) gedacht.
 | Impfstoffe
Einige Impfstoffe, wie z.B. die gegen Kinderlähmung
oder Röteln, werden auf Zellkulturen gezüchtet,
deren Nährflüssigkeit Kälberserum enthält. Seit
einigen Jahren werden jedoch nur noch Kälberseren von
Tieren aus BSE-freien Ländern verwendet.
 | Kosmetika
Einige Kosmetika, vor allem Antifaltencremes und
Lippenstifte, können Rinderbestandteile enthalten.
Eine Übertragung durch die Haut ist alledings extrem
unwahrscheinlich.
 | Brühwürfel
Brühwürfel und Fleischextrakte enthalten
ebenfalls eine Reihe von Rinderprodukten. In
Deutschland werden sie seit 1996 nur noch aus
BSE-freien Beständen (Argentinien) hergestellt.
 | Rindfleisch
Den derzeitigen wissenschaftlichen Erkenntnissen
zufolge sind die infektiösen Prionen vor allem in
Innereien, Hirn- und Nervengewebe zu finden. Man geht
bisher davon aus, dass sich im Muskelfleisch keine
oder nur nich nachweisbare Mengen von Prionen
befinden. Aber bewiesen ist dies nicht. Wer dennoch
weiterhin Rindfleisch verzehren will, sollte dies nur
aus überwachten Beständen tun. Am Besten aus ökologisch
geführten Bauernhöfen. Es sei darauf hingewiesen,
dass z.B. Buletten, also Hackklöße, Corned Beef oder
auch Leberkäse aus Rinderprodukten bestehen.
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Weitere Lebensmittel
Für die folgenden Lebensmittel lässt sich derzeit
folgendes feststellen:
 | Schwein
Obwohl Schweine bisher auch mit Tiermehl gefüttert
wurden, besteht nach derzeitigem Wissensstand
keinerlei Gefahr bezüglich einer Ansteckung mit BSE.
 | Lamm
Wegen des Vorkommens der Prionenerkrankung namens
Scrapie bei Schafen wird vor dem Verzehr von Fleisch,
das von Lämmern oder Schafen stammt, gewarnt. Das
Robert-Koch-Institut in Berlin hält die Gefahr sogar
für so groß, dass auch bei Schafen ein dem
Rindertest vergleichbarer Test für notwendig erachtet
wird. Scrapie ist allerdings schon seit 200 Jahren
bekannt, ohne dass bisher Übertragungen vom Schaf auf
den Menschen nachgewiesen worden sind.
 | Fisch
Zuchtfische, vor allem Lachse aus Norwegen sowie
Forellen oder Karpfen, dürfen auch weiterhin mit
Fischmehl gefüttert werden. Nach Aussagen des Münchner
Instituts für Zoologie, Fischerei-Biologie, und
Fischkrankheiten gilt eine Übertragung über
infizierte Nahrung auf diese Fische als
wahrscheinlich.
Derartige Bekanntmachungen sind wahrscheinlich
Panikmache, da es für eine derartige Übertragung zur
Zeit auch nicht die geringsten Hinweise oder gar
Beweise gibt.
 | Wurstwaren
Wegen der Vielzahl an Wurstprodukten, allein in
Deutschland gibt es ca.1 500 verschiedene Wurstsorten,
lässt sich hier keine generelle Empfehlung geben.
Kaufen Sie diese Produkte daher möglichst bei einer
Fachmetzgerei und fragen Sie nach den
Wurstbestandteilen, und bei Rindsprodukten,
gegebenenfalls nach dem Herkunftsort. Leider befinden
sich, wenn auch nur in geringen Mengen, ganz legal
auch Rinderprodukte in Würsten, die in ganz anderer
Weise deklariert sind.
In den folgenden Wurstwaren sind Rinderprodukte
verarbeitet: Berliner Knacker, Bockwurst, Bratwurst,
Brühwurst, Cervelatwurst, Kalbsleberwurst, Krakauer,
Landjäger, Leberkäse, Mettwurst, Salami, Teewurst,
Weißwurst und Wienerwurst. Als besonders risikoreich
müssen Produkte aus sogenanntem Seperatorenfleisch
angesehen werden, da bei diesem Prozess Knochenreste
im Produkt nicht zu vermeiden sind, es sind dies u.a.
Bock- und Brühwürste. Seit dem 1. Oktober 2000
jedoch ist die Verwendung dieses Produkts in
Deutschland erfreulicherweise verboten.
 | Geflügel
Auch Geflügel wurde bis zum 2. Dez. 2000 legal mit
Tiermehl gefüttert. Nach dem derzeitigen Wissensstand
besteht dennoch keinerlei Gefahr bezüglich einer
Infektion mit BSE. Man sollte sich aber, soweit es möglich
ist, darüber informieren, ob sich in bestimmten Geflügelprodukten
möglicherweise, wenn auch nur in geringen Mengen,
Rinderprodukte befinden.
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Tiermehl
Wie bereits erwähnt, gibt es zahlreiche Hinweise
darauf, dass die Verbreitung von BSE auf die Verfütterung
von Tiermehl zurückzuführen ist. Im Tiermehl wurden u.a.
tote Schafe, tote Rinder, totes Geflügel sowie Hunde- und
Katzenkadaver verarbeitet. Bis zum Jahre 1994 war der
Einsatz dieses Futtermittels auch bei Wiederkäuern, also
auch bei Rindern, üblich und erlaubt. Die Verfütterung
an andere Tiere, wie z.B. an Schweine, war bis zum 1. Dez.
2000 in Deutschland immer noch erlaubt. Noch Anfang
November 2000 hatte sich der deutsche
Landwirtschaftsminister bei der EU gegen ein generelles
Verbot von Tiermehlfutter ausgesprochen. Erst unter dem
Druck der Ereignisse anlässlich des Auftretens eines
BSE-Falls bei einem deutschen Rind in Schleswig Holstein
musste er seine Einstellung ändern. Ursprünglich sollte
per Rechtsverordnung, also durch die Bundesregierung, in
Deutschland Tiermehl ab dem 29.11.2000 generell verboten
werden. Aus rechtlichen Gründen war dafür aber ein
Gesetz erforderlich.
Wie oben bereits erwähnt, lag die erste Vorlage eines
derartigen Gesetzentwurfs am 28.11.00 vor, am 30.11.00
wurde das Gesetz vom deutschen Bundestag beschlossen, am
1.12.00 gab der Bundesrat seine Zustimmung, kurz darauf
unterzeichnete es der Bundespräsident und am 2.12.00 trat
es bereits in Kraft. Ein Verstoß gegen das Verfütterungsverbot
kann nach dem am 15. Februar vom Deutschen Bundestag
beschlossenen BSE-Maßnahmegesetz mit Freiheitsstrafe bis
zu 5 Jahren geahndet werden.
Wie oben bereits erwähnt, ist seit dem 1.Jan.2001 die
Verfütterung von Tiermehl an alle Tiere auch
EU-weit vorerst für ein halbes Jahr untersagt.
Krankheitsverlauf
Erkrankte Rinder fallen zunächst durch ihre besondere
Aggressivität und Ängstlichkeit auf. Ferner kann eine
vermehrte Schmerzempfindlichkeit auftreten. Die Rinder
verlieren schließlich die Kontrolle über ihre Gliedmaßen.
Sie torkeln, taumeln, knicken ein, bis sie zu Boden stürzen.
Diese Gangstörungen können ein Hinweis darauf sein, dass
sich die krankhaften Veränderungen schwerpunktmäßig im
Kleinhirn der Tiere abspielen. Das Kleinhirn ist für die
Steuerung von Bewegungsabläufen zuständig.
Rinder erkranken in der Regel im Alter von 4-5 Jahren.
Der Krankheitsverlauf schreitet rasch voran und dauert
zwischen einem und fünf Monaten. Die Erkrankung führt
stets zum Tod.
Erreger
Es gilt mittlerweile als nahezu sicher, dass Prionen
die Auslöser dieser Krankheit sind. Prionen sind jedoch
keine Krankheitserreger im klassischen Sinne. So
unterscheiden sie sich z.B. wesentlich von Viren und
Bakterien. Hitze von 100° C, Chemikalien und vielen
Desinfektionsmitteln wiederstehen sie. Sogar im Boden können
sie Jahre überdauern.
Es handelt sich bei den Prionen (PrPSc ) um
Eiweiße, die möglicherweise durch Genmutationen oder
Infektion aus den körpereigenen Eiweißen (PrPC
) gebildet werden. Der Zusatz "Sc" steht für
Scrapie-spezifisch, der von "C" für cellulär,
also für körpereigen. Die Prionen (PrPSc )
unterscheiden sich von den natürlichen Eiweißen durch
eine teilweise andere Abfolge von Aminosäuren. Dadurch
besitzen sie eine andere Faltung und damit eine
abweichende räumliche Struktur. Das Gen, welches die
Information für dieses Prion-Protein trägt, liegt auf
dem Chromosom 20. Über die Funktion der Prionen und den
Mechanismus ihrer Infektiosiät ist bisher wenig bekannt.
Inkubationszeit
Die genaue Inkuationszeit ist nicht bekannt. Man geht
jedoch von einem Zeitraum von 5-7 Jahren aus. Während
dieser Zeit sind die Rinder scheinbar völlig gesund. Die
ersten Krankheitszeichen treten erst im Endstadium der
Erkrankung auf.
Diagnose
Die erste Veränderung, die man in den Gehirnproben
unter dem Mikroskop sehen kann, ist die Astrogliose.
Darunter versteht man die Tatsache, dass zunächst die
Astrozyten im Bereich ihrer Endplatten, die den Hirngefäßen
anliegen, beginnen anzuschwellen und dann später die
gesamte Zelle. Als Neuroglia ("Leim") bezeichnet
man das Hüll- und Stützgewebe des Gehirns. Es besteht
aus Astrozyten (Makroglia), Oligodendrozyten (Oligodendroglia)
und Hortegazellen (Mikroglia). Außerdem wird vermehrt ein
bestimmtes Eiweiß mit der Bezeichnung glial fibrillary
acidic protein (GFAP) gebildet. Dieses Eiweiß ist nach
einer besonderen Anfärbung im Mikroskop sichtbar.
Typisch sind ferner die vermehrte Bildung von Vakuolen
("Bläschen") in den Astrozyten (Makroglia) und
möglicherweise auch in den Oligodendrozyten. Durch die
vermehrte Vakuolenbildung schwellen die Zellen bis zu
einer kritischen Größe an und gehen dann unter. Dadurch
entstehen "Löcher" im Gewebe, die insgesamt
betrachtet an die löchrige Struktur eines Schwammes
erinnern. Man spricht deshalb auch vom Status spongiosus.
Es kann außerdem zu Veränderungen der Nervenzellen,
einer Abnahme der Verschaltung der Nervenzellen (synaptische
Kontakte) untereinander bis hin zum kompletten Verlust von
Nervenzellen kommen.
Besonders bei längerem Krankheitsverlauf kann die
Ablagerung von Amyloiden ("Stärkekörnern")
beobachtet werden. Amyloide sind Komplexe aus Eiweißen
und Zuckern (Protein-Polysaccharid-Komplex). Sie haben die
Struktur kleinster Fäserchen, die sich seitlich
aneinanderreihen. Sie lagern sich bevorzugt in der Nähe
von Gefäßen ab. Dadurch kommt es wahrscheinlich zu einer
Beeinträchtigung des lokalen Stoffaustausches. Durch die
Bindung an einen Farbstoff (Kongorot) können sie im
Gewebe sichtbar gemacht werden.
Im Hirngewebe kann außerdem ein charakteristisches
Eiweiß (Protein) nachgewiesen werden. Es heißt
Prionenprotein (PrPSc, ). Der Zusatz
"Sc" steht für Scrapie spezifisch.
Prionenproteine (PrPC )- wobei das Suffix
"C" "cellular" bedeutet- werden auch
vom gesunden Körper gebildet. Über ihrer Funktion ist
bisher wenig bekannt. Die Variante "Sc", die bei
Prionenkrankheiten gefunden wird, unterscheidet sich von
der normalen Variante PrPC durch eine geringe
Veränderung in der Abfolge der Aminosäuren aus denen sie
besteht. Diese Variante entsteht durch eine Mutation des
Genes, das dieses Eiweiß kodiert. Andererseits kann das
veränderte Eiweiß, Prion (PrPSc )genannt,
vermutlich auch auf dem Wege einer Infektion in einen
gesunden Körper gelangen und dort die Bildung von
krankhaftem Eiweiß (PrPSC ) anregen.
Die typischen Veränderungen im Gehirn von Tieren und
Menschen, die an einer Prionenkrankheit leiden, ähneln
stark den bei der Traberkrankheit der Schafe beobachteten
Veränderungen. Deshalb wurde frühzeitig eine ursächliche
Beziehungen zwischen diesen Erkrankungen hergestellt.
BSE-Test
Seit 1998 gibt es einen BSE-Schnelltest. Die erste
Hoffnung, man könne so infizierte Tiere leichter
aussondern, wurde leider bisher nicht erfüllt. Der Test
schlägt erst bei Tieren an, die bereits hochinfektiös
sind. Es ist außerdem nicht möglich, diesen Test an
lebenden Tieren durchzuführen. Für den Test muss aus dem
getöteten Tier Gewebe aus dem Gehirn entnommen und
untersucht werden. Das Ergebnis liegt dann innerhalb
weniger Tage vor. Ein negativer Test gibt allerdings keine
100% Sicherheit, dass das Tier auch tatsächlich gesund
ist.
Entsprechend einer Rechtsverordnung aus dem
Bundesministerium für Verbraucherschutz, Ernährung und
Landwirtschaft müssen in Deutschland ab dem 31. Jan. 2001
alle geschlachteten Rinder mit einem Alter über 24 Monate
dem Schnelltest unterzogen werden. Wie oben erwähnt, gilt
dies in der EU jedoch erst ab dem 1. Juli 2001.
Es sei erwähnt, dass ca. 60-70% der Schlachttiere in
Deutschland Jungbullen in einem Alter zwischen 17 und 22
Monaten sind. In diesen Fällen greift der Schnelltest natürlich
nicht. Nach Mitteilungen aus der Wissenschaft rechnet man
allerdings im Laufe des Jahres 2001 mit einem Bluttest,
der dann auch an jüngeren und vor allem lebenden Tieren
vorgenommen werden kann.
Therapie
Eine Behandlung der BSE ist bisher nicht möglich. Die
Isolation erkrankter Tiere ist wegen der langen
Inkubationszeit und dem innerhalb des Krankheitsverlaufes
späten Auftreten der typischen Symptome schwierig. Es ist
deshalb wahrscheinlich, dass es in den Rinderherden eine
bisher unbekannte Zahl infizierter, aber noch nicht
erkrankter Tiere gibt. So könnte man sich die, trotz
umfangreicher Notschlachtungen, immer wieder neu
auftretenden Erkrankungsfälle bei Rindern erklären.
Infektionsrisiko in Deutschland
Das höchste Risiko, sich mit BSE zu infizieren,
bestand etwa in der Zeit von 1988 bis 1999. Nach den
besonders intensiven Maßnahmen, etwa seit Ende des Jahres
2000, kann man das Infektionsrisiko mittlerweile
sicherlich als gering einschätzen. Man kann fast
behaupten, dass es selten sicherer war als jetzt, in
Deutschland Rindfleisch zu essen.
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Link - Tipps:
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http://www.rki.de/
Diese Seiten bieten Ihnen Informationen des Robert
Koch-Instituts und weiterer Einrichtungen zu BSE/CJK/vCJK.
http://www.bse-info.de
Hier finden Sie sehr viel Aktuelles zum Thema BSE, vor
allem eine Statistik der BSE Fälle in Deutschland
http://www.eco-news.de
ECO-News - Der Informations- und Presseservice für
Natur und Umwelt
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Buchtipps zum Thema
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BSE und andere spongiforme
Enzephalopathien
Braun, Ueli
erste umfassende Monographie zum Thema im
deutschsprachigen Raum. CD-ROM mit 17minütigem Lehrvideo
über die klinische Untersuchung und die klinische
Befundung bei Kühen mit BSE. Prof. Dr. med. vet. Ueli
Braun ist Direktor der Klinik für Wiederkäuer- und
Pferdemedizin der Universität Zürich und verfügt über
eine große Erfahrung im Rahmen der klinischen
BSE-Diagnostik, da er in den letzten Jahren über 300 Kühe
mit zentralnervösen Störungen, davon mehr als 80 Kühe
mit BSE, klinisch und neurologisch untersucht hat.
151 S. m. 34 Abb. und m. CD-ROM 1998
DM 98.00
Sie können das Buch direkt bei der Lehmanns Online
Buchhandlung bestellen. |
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Vegetarische Ernährung
Leitzmann, Claus; Hahn, Andreas
Das Buch behandelt alle Aspekte der vegetarischen Ernährung.
Dabei stehen die ernährungsphysiologischen Fragen im
Mittelpunkt, d.h. die Aufnahme, der Versorgungsgrad sowie
mögliche Mängel an Nährstoffen bei unterschiedlichen
Formen der vegetarischen Ernährung.
445 S. m. 30 Abb. 1996
DM 36.80
Sie können das Buch direkt bei der Lehmanns Online
Buchhandlung bestellen. |
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© A Med-World AG, Geändert am: 21.08.2002
- Dieser Beitrag wurde von den im Impressum
genannten
Fachärzten, Apothekern und Wissenschaftlern des jeweiligen Bereiches
erstellt und vom Redaktionsteam didaktisch überarbeitet.
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